Die Einsprache der SP Sektion Konolfingen durch den Vorstand gegen das Bauvorhaben der
Berger Schuhe und Sport AG gab letztes Jahr SP-intern am meisten zu reden. Die Firma
Berger Schuhe und Sport zog aus der Einsprache die Konsequenz und kündigte die
Zusammenarbeit bei der alljährlichen Ski- und Sportbörse der SP Sektion Konolfingen und die
Ski- und Velobörse konnte anschliessend nicht durchgeführt werden.
Der Vorstand wurde für sein Vorgehen teilweise scharf kritisiert und bestraft, einige Mitglieder
traten aufgrund der Einsprache sogar aus der Partei aus. Es hat aber auch Mitglieder und
Dorfbewohnerinnen gegeben, die diesen Schritt begrüssten und dies dem Vorstand mitteilten. Nichtsdestotrotz wurde die Beschwerde in den meisten Punkten abgelehnt. Die Firma Berger Schuhe und Sport AG musste lediglich die Anzahl der Parkplätze reduzieren und der Baukommission ein Begrünungskonzept vorlegen. Ebenfalls abgelehnt wurde die anschliessende Beschwerde gegen das Bauvorhaben der Firma Steiner Wohnmobile AG. Auch hier hat der Vorstand insbesondere das fehlende Verkehrskonzept im Hinblick auf das zu erwartende deutlich höhere Verkehrsaufkommen moniert. Interessanterweise hat unsere Befürchtungen sogar Beni Knecht, Geschäftsführer von Landi Aare, bestätigt, in dem er sagte, dass es Probleme bei der Anlieferung und der Trennung von Individual- und Schwerverkehr gegeben hätten, wenn sie in der Grössenordnung wie anfänglich geplant, gebaut hätten (BZ 19.01.20).
Die fenaco Landi-Gruppe hat ja nun ihren geplanten Laden am gleichen Standort drastisch redimensioniert, so dass keine Abstimmung über eine Überbauungsordnung (ÜO) nötig sein wird. Wir wagen zu behaupten, dass dies nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt, wie Herr Knecht dies immer wieder betont, sondern auch mit den immer wiederkehrenden Einsprachen der SP und der Anwohnerinnen und den deutlich kritischen Stimmen aus der
Bevölkerung im Rahmen der Mitwirkung in Verbindung gebracht werden kann. Die Angst, dass
die Abstimmung nicht zu Gunsten des Projekts hätte ausfallen können, scheint durchaus zu
bestehen.
Es ist leider davon auszugehen, dass nun das redimensionierte Projekt alle Hürden relativ
locker nehmen und schlussendlich eine kleine Shoppingmeile à la Lyssach in Konolfingen noch
mehr Verkehr aus Nah und Fern anziehen wird. Nachhaltige Arbeitsplätze in anständig
bezahlten Sektoren sehen aus unserer Sicht anders aus. Es ist enttäuschend zu sehen, dass
die Salamipolitik bei der Überbauung Tonisbach aufgeht und die Gemeinde nicht den Mut hatte,
das Projekt bereits in die Überarbeitung der Ortsplanung einzubinden. Es wäre Konolfingen zu
wünschen, dass die Verantwortlichen die Empfehlungen von Wüest Partner AG aus ihrem
Bericht „Konolfingen, Siedlungsentwicklung nach innen (Sein)“ vom 28.02.2018 beherzen
würden. So wurde z.B. festgehalten, dass es Visionen braucht, um Ortsplanung nicht als
zufälliges Produkt verschiedener Privatinteressen passieren zu lassen.
Abstimmungen vom 27. September 2020, Empfehlungen
Wir verweisen auf die Abstimmungsempfehlungen auf unserer Homepage
www.konolfingen.spbe.ch
Renate Gerber, Sekretärin SP Konolfingen
